Ich möchte mal behaupten, dass sich alle Eltern bei diesen drei magischen Ziffern selber hören. Ob und wie „Ich zähle jetzt bis drei!“ bei unseren beiden Rowdies funktioniert, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag aus meiner Kategorie Mama im Geheimen.
Wat(t) Neues! im Überblick
Und die letzte Zahl heißt…
Na? Was passiert wohl, wenn Mama zuende gezählt hat?
Auf diese Frage gibt es tatsächlich mehrere Antworten. Ich habe schon so einige Situationen mit unseren Jungs durch – von der frechen „Drei“ als Antwort unseres Großen bis hin zum nahezu besessenen Geschrei und anschließendem Spuckalarm! Denn ist die „Drei“ erst einmal ausgesprochen, folgen die zuvor angedrohten Konsequenzen.
Keine Geschichte nach: „Ich zähle bis drei!“
Bei uns gibt es ehrlich gesagt nur eine Konsequenz, die wirklich zieht und das ist die, dass es abends keine Geschichte gibt! Das haltet ihr nun vermutlich für zu banal, aber es ist eben die Konsequenz, die einen Nerv bei unseren Söhnen trifft.
Hier ein Beispiel:
Unser Großer war etwa vier Jahre alt und stellte sich auf meine Bitte „Zähne putzen!„ regelrecht taub. Anstatt sich die Zähne zu putzen und sich seine Nachtwäsche anzuziehen, trödelte er so lange rum bis ich sagte:
„Wenn du dich nicht gleich anziehst und dir deine Zähne putzt, dann werde ich dir heute Abend keine Geschichte vorlesen!“
Anstatt meine Worte ernst zu nehmen, putzte er das Waschbecken, tanzte im Bad herum und sang dazu ein Lied. Dieses Spielchen spielte er bis ich sagte:
„Ich zähle jetzt bis drei!“
Als er dann noch grinsend „DREI!“ sagte und seine Zahnbürste noch immer nicht im Mund hatte, brachte ich ihn postwendend in sein Zimmer. Bis dahin schien alles noch ein Spiel für ihn gewesen zu sein. Erst als ich ihm erneut mitteilte, dass er heute auf seine Geschichte verzichten müsste, realisierte er, dass ich es ernst meinte.
Plötzlich kippte die Stimmung und er drehte sich komplett auf links! Nun folgte das volle Programm eines Wutanfalls: Zunächst lief er rot an und seine Augen füllten sich bis zur Pupille mit Tränen. Zeitgleich schrie er mit einer derart verzehrten Stimme: „Ich will eine Geschichte!“, dass ich schon über einen Exorzisten nachdachte.
Letztlich steigerte er sich so sehr in seine Wut und Enttäuschung hinein, dass er sich sein Abendbrot noch einmal durch den Kopf gehen ließ! Plötzlich hieß es Spuckalarm! Er bat um einen Eimer und ich gab ihm diesen. Ich wartete bis er sich beruhigt hatte, bezog das Bett und fragte ihn, ob es nicht einfacher gewesen wäre, sich zwei Minuten die Zähne zu putzen und sich fürs Bett fertig zu machen.
Sind Kinder unbelehrbar?
Ich finde es wirklich erstaunlich, dass es während eines Wutausbruchs keine Chance gibt, an unsere kleinen Wutmonster heran zu kommen! Erst wenn sie sich wieder beruhigt haben, sind sie wieder zugänglich und hören mir zu. Auch nach diesem Wutausbruch war nun erst einmal Ruhe. Unser Großer entschuldigte sich für sein Verhalten und wünschte mir eine gute Nacht. Eine Geschichte gab es an diesem Abend nicht. Das hatte er verstanden.
Nun könnte man meinen, diese „Grenzerfahrung“ hätte gereicht, um nicht erneut in eine ähnliche Situation zu geraten? Ehrlich gesagt, dauerte es nur wenige Tage bis ich erneut zu unseren kleinen Dickschädeln sagte: „Ich zähle jetzt bis drei!“ Immerhin kommt es seitdem nur sehr selten vor, dass ich die „Drei“ aussprechen muss, wenn ich zuvor angedroht habe, dass es ansonsten keine Geschichte gibt 🙂
Ideenflut will geteilt werden!
Ihr fragt euch, weshalb ich einen Beitrag über „Ich zähle jetzt bis drei!“ verfasst habe? Hierfür gibt es gleich mehrere Gründe: Zum einen möchte ich meine Erfahrungen mit euch teilen. Zum anderen interessiert es mich, wie eure Erfahrungen mit diesen drei „magischen“ Ziffern aussehen 🙂
Ich bin schon sehr gespannt auf eure Kommentare!
Denn man tau und bis bald!
Eure Dorina