Sitzt ihr gerade oder rotiert ihr noch durch euren Alltag? Ich sitze gerade tatsächlich vorne auf unserer Terrasse und genieße die ersten Sonnenstrahlen dieses Jahres auf unserem Rattansofa! Warum Sitzen etwas Besonderes für mich ist, erfahrt ihr in meinem heutigen Blogbeitrag.

Wat(t) Neues! im Überblick

Setz dich bitte hin!

Ich behaupte mal, dass jeder, der Kinder hat, diesen Satz schon unendlich oft wiederholt hat!? Auch ich kann mich hiervon keineswegs freisprechen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich nicht ganz unschuldig daran bin, dass der Satz: “Setz dich bitte hin!” an unserem Tisch überhaupt nötig ist. Sowohl meinem Mann als auch mir fällt es bis heute sehr schwer, einfach mal tiefenentspannt auf unseren vier Buchstaben sitzen zu bleiben. Kein Wunder also, dass es für unsere beiden Söhne etwas Besonderes ist, ruhig und entspannt am Tisch zu sitzen und so lange sitzen zu bleiben bis alle mit dem Essen fertig sind.

Es gibt immer einen Grund aufzustehen, oder etwa nicht?

Gute Frage! Ehrlich gesagt, hätte ich diese bis zu meiner unfreiwilligen beruflichen Neuorientierung sofort und ohne mit der Wimper zu zucken mit: “Ja, natürlich!” beantwortet. Mittlerweile versuche ich jedoch gezielt daraufhin zu arbeiten selbst nicht vom Tisch zu rücken, wenn ich erst einmal daran Platz genommen habe.

Wir machen es vor, unsere Kids machen es nach

Ich denke nicht, dass ich übertreibe, wenn ich Kinder mit unserem Spiegelbild vergleiche. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wenn ich sie dabei beobachte, wie sie ihr Umfeld nachahmen. Sei es beim Autofahren, beim Einkaufen oder auch zu Hause am Tisch. Sie haben uns überall im Blick. Fast so wie ein Hund, der auf dem ersten Blick tief und fest schläft und bereits hinter einem steht sobald man es wagt sich dem Kühlschrank zu nähern. Gerade am Küchentisch haben uns unsere Kinder besonders gut im Blick und was schätzt ihr, haben unsere Jungs dort am häufigsten beobachtet? Richtig, wir haben immer wieder gesagt:”Setz dich bitte hin!” und lebten ihnen zeitgleich exakt das Gegenteil vor. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, wir waren wahre Meister darin, einen Grund zu finden, um uns von unserem Platz zu erheben.

Was ist so schwer daran, einfach sitzen zu bleiben?

Gute Frage! Eigentlich ist es ganz einfach! “sitzen” ist schließlich nicht umsonst ein Tu-Wort, oder? Und dennoch fällt es mir jeden Tag auf’s Neue schwer, sitzen zu bleiben. Erst seitdem wir unsere Eckbank und die dazu passende Sitzbank zufällig bei ebay Kleinanzeigen entdeckt haben, habe ich das Sitzen für mich entdeckt. Während ich zuvor immer wieder aufstand, um noch etwas aus dem Kühlschrank oder unseren Schubläden zu holen, sitze ich nun auf unserer Sitzbank ohne Rückenlehne und greife einfach entspannt nach hinten. Mir ist absolut bewusst, wie banal das gerade klingt, aber es sind tatsächlich nur wenige Veränderungen nötig, um Sitzen bleiben zu können.

Hier ein paar Beispiele:

Während ich zuvor immer gleich für jeden Wunsch aufsprang, greife ich nun einfach nach hinten und schnappe mir eine weitere Packung Milch, Saft, Joghurt oder Ähnliches aus unserem Kühlschrank. Selbst der Griff zur Kaffeemaschine ist von der Sitzbank aus möglich. Alle anderen Dinge, die ich nicht im Sitzen erreiche, müssen warten bis wir alle mit dem Essen fertig sind oder ich bitte unsere Jungs darum, sich selbst darum zu kümmern.

War ich zuvor immer auf dem Sprung, um erst Wäsche zu machen, danach unsere Tiere zu füttern und anschließend die Spülmaschine auszuräumen und den Tisch zu decken, hat mir unser Großer (5 Jahre alt) nun schon mehrfach demonstriert, wie toll er die letzten beiden Aufgaben miteinander verbinden kann, während unser Kleiner (3 Jahre) den Waschekorb leert und unsere Waschmaschine füllt, indessen ich mich anziehe, die fertige Wäsche in ihre Schränke einräumen und eine kurze Runde mit unserer Hündin raus gehe.

Daraufhin hat keiner mehr einen Grund, aufzustehen und alle sitzen entspannt am Tisch, da die erste Energie raus ist und alle nun gleich noch mehr Lust und Appetit aufs Frühstück haben!

Ich bin selbst erstaunt, wie sich die Dinge ändern, wenn man sie ändern will und wie entspannt es ist, wenn alles Hand in Hand anstatt alles nacheinander zu erledigen und wie viel gemeinsame Zeit dabei rauskommt.

Am interessantesten finde ich jedoch, dass meine Bitte:”Setz dich bitte hin!” innerhalb der vergangenen Wochen deutlich nachgelassen hat und dass unsere Jungs es offensichtlich schneller als gedacht verstanden haben, wie schön es ist, wenn alle mit anpacken und wir anschließend als mehr Zeit haben, um draußen zu sein.

Nun bin ich gespannt auf eure Erfahrungen mit “Setz dich bitte hin!” Ideenflut will geteilt werden! Denn man tau 🙂

Eure Dorina von Ideenflut